Offene Deutsche Meisterschaften 2023 bei den Großmodellen in Großheubach

Geschrieben von Michael Klaus am 7. Oktober 2023 um 22:03

Ein Jahr nach der letzten offenen Deutschen Meisterschaft in den Klassen OR6 2WD, 4WD und SC4 lud der RC Club Grossheubach e.V. erneut die genannten Teilnehmer auf ihre permanente Rennstrecke mit dem überdachten Fahrerstand und Fahrerlager zum Titelkampf ein. Bereits am 21.September 2023 konnten die Teilnehmer anreisen, um gleich am Freitag, den 22.September 2023 in den Trainingstag starten zu können. Weitere Teilnehmer kamen im Laufe des Tages dazu, um das geplante Training aufzunehmen. Leider blieb dafür nicht viel Gelegenheit. Die Strecke war erst zu feucht und dann regnete es kurz am Nachmittag. Davon ließen sich einige der angereisten Teilnehmer jedoch nicht entmutigen und drehten ihre Runden. Wer nicht trainierte, der nutzte die freie Zeit, um noch Reifen für den Samstag zu kleben, und die Fahrzeuge vorzubereiten. Den Abend gingen viele der angereisten Teilnehmer mit ihren Familien und Freunden ganz entspannt beim Smalltalk, bei guter Stimmung mit Musik und Karaoke an.

Dennis Zimmermann, Matthias Stich und Andreas Lamers

Für die  DM hatte sich der RC Club Grossheubach gut vorbereitet und bot eine gut vorbereitete Strecke. Diese hat eine Streckenlänge von ca. 350 Metern mit zahlreichen Kurvenpassagen und Sprungkombinationen. Wer da nicht die optimale Fahrlinie fand, verlor gerade im Infield viel Zeit. Dieses war mit den „Wellen“ in den Kurven und der erhöhten Spitzkehre vor dem Fahrerstand nicht einfach zu fahren. Weiterhin sorgte der Kunstrasenbelag durch die teils feuchte bis trockene Strecke für unterschiedliche Griffverhältnisse, die sich über den Tag änderten. So mussten sich die Teilnehmer und Teilnehmerinnen immer wieder neu einstellen. Gerade zu Beginn des Tages lag eine gewisse Feuchtigkeit vom Frühnebel auf der Strecke, was für weniger Griff sorgte.

Die beiden entscheidenden Renntage begannen am Samstag nach der Fahrerbesprechung durch Rennleiter Dennis Zimmermann und den DMC-Offiziellen vor Ort Andreas Lamers mit der Vorstellung des Veranstaltungsteams um den Zeitnehmer Matthias Stich, die technische Abnahme und dem Küchenteam. Weiterhin gab es Hinweise zum Ablauf des Events, welches mit dem Training, den gezeiteten Trainings und den Vorläufen am Samstag begann. Aufgrund des Zeitplanes und der Teilnehmer gab es die Entscheidung, alle fünf Vorläufe an diesem Tag auszufahren und den Sonntag als Finaltag zu nutzen. Vom Wetter sollte es diesmal besser als im Vorjahr werden. Im Vorjahr gab es einen wechselhaften Finaltag. Daher entschied man sich die Finalläufe gleich morgens noch im Regen zu fahren. Obwohl für den Nachmittag schlechteres Wetter vorhergesagt worden war, kam pünktlich zur Siegerehrung die Sonne heraus. In diesem Jahr blieb dem Veranstalter dies erspart.

Im Anschluss der Fahrerbesprechung begann das erste Training, bei dem die Strecke noch feucht war. Diese trocknete im Laufe des Tages nur langsam ab. Trotzdem zeigte sich, dass die Rundenzeiten immer schneller wurden. Dies war bei allen Fahrern zu sehen. Neben neuen Gesichtern waren u.a. die Deutschen Meister Luke van den Berg (OR6 2WD) aus den Niederlanden und Sven Rodewald (OR6 4WD) aus Deutschland dabei. Nur in SC4 trat Michi Meier nicht an. Damit war klar, dass es in dieser Klasse einen neuen Deutschen Meister geben würde. In den beiden anderen Klassen zeigte sich von Beginn des ersten Trainings, dass Luke van den Berg und Sven Rodewald ihre Titel verteidigen möchten. Beide setzten sich in ihren Klassen an die Spitze und machte es der Konkurrenz schwer. Insgesamt gingen 54 Nennungen ein. Neben den deutschen Teilnehmern konnte der RC Club Grossheubach Fahrer aus der Schweiz, den Niederlanden und UK begrüßen, die mit um den Titel fuhren. In der Klasse Short Course war es Daniel Schöllig, der im letzten Jahr knapp den Titel verpasste und in diesem Jahr ganz oben stehen wollte.

Nach den gezeiteten Trainings folgten die fünf Vorläufe in einer neuen Gruppeneinteilung. Diese verliefen durchaus spannend in den drei Klassen, wobei es in OR6 SC4 nur um die Startaufstellung für das 30-minütige Finale ging. Alle zehn Teilnehmer waren direkt qualifiziert, wobei jede Runde durchaus wichtig war zu fahren.

Den ersten Richtwert gab es nach dem zweiten Vorlauf. Hier war es Sascha Kousz, der den amtierenden Deutschen Meister Luke van den Berg auf Distanz halten konnte. In 4WD führte der amtierende deutsche und neue Europameister Sven Rodewald die Rangliste an und Daniel Schöllig behielt seine gute Form aus den Trainings bei. Bevor es mit den letzten drei Vorläufen weiterging, gab es die Mittagspause. Hier gab es leckeres Essen und Trinken beim Küchenteam, die vom Morgen bis zum Abend für das leibliche Wohl sorgten. Danke dafür.

Danach ging es weiter mit sehr fairem RC Car Racing, welches von Andreas Lamers mit wachsamen Auge vom Fahrerstand aus mitverfolgt wurde. Viel los war nicht nur auf der Strecke, sondern noch unter dem Fahrerstand. Dort wurden die Fahrzeuge nach dem Lauf in der technischen Abnahme überprüft. Danke an das Team, die geduldig die Fahrzeuge mit den Lehren kontrollierten.

Auf der Strecke nahm der Griff mehr und mehr zu. Durch die Sonne trocknete die Strecke immer mehr ab, sodass mehrere Fahrer die magische Grenze von 12 Runden knacken konnten. Von der griffigeren Strecke profitierte vor allem Luke van den Berg, der drei Laufsiege einfuhr. Hinter ihm verbesserte sich Fabian Ritter auf den zweiten Platz und Lukas Hörmann machte die Top 3 perfekt. Der bis dahin Führende Sascha Kousz fiel auf Rang 4 zurück. In den beiden anderen Klassen blieb das Bild an der Spitze unverändert. Sven Rodewald (4WD) und Daniel Schöllig (SC4) konnten ihre führenden Positionen auch in den letzten drei Vorläufen verteidigen.

Bereits am Samstagabend konnten die Fahrer und der Veranstalter ein positives Fazit ziehen. Die Strecke war top, die Organisation lief reibungslos, das Catering super und die Stimmung war super. Sehr schön war, dass ein paar Zuschauer sich das Rennen anschauten und für Sonntag wurden es noch mehr.

Der Sonntag begann wieder gegen 9 Uhr mit der letzten Fahrerbesprechung und einem 10-minütigem Training der Finalfahrer der Klasse SC4, damit diese vor ihrem Finallauf ein paar Runden drehen konnten, um das Fahrzeug zu checken und letzte Einstellungen vornehmen zu können. Für alle anderen Fahrer standen die aufsteigenden Finals auf dem Zeitplan. In diesen Läufen qualifizierten sich die besten 5 aus dem jeweiligen Halbfinale für die entscheidenden Finalläufe um die Deutschen Meistertitel. Wie schon den Tag zuvor, war die Strecke zu Beginn noch feucht und rutschig. Der Einheitsreifen „Noppe soft“ setzte in den Klassen OR6 2WD und 4WD wieder eine Marke, denn trotz des grobstolligen Profils hatte er eindeutig zu viel Grip.

Die aufsteigenden Finalläufe gibt es schon viele Jahre und schreiben teilweise ihre eigene Geschichte. Diese bieten im Gegensatz zu den Elektroklassen die Möglichkeit, sich vom letzten Platz nach den Vorläufen bis zum Finale und zum Sieg hochzufahren. Dazu muss der jeweilige Fahrer bzw. Fahrerin in ihrem Finale einen Aufstiegsplatz erreichen und im Finale gewinnen. Unmöglich ist das nicht, jedoch noch nicht passiert, soweit ich weiß. An diesem Tag konnten sich die Vorlaufschnellsten in ihren Halbfinalen durchsetzen. Nachdem Daniel Schöllig sich den ersten Startplatz sichern konnte, setzten mit Luke van den Berg und Sven Rodewald die TQ`s in ihren Halbfinalläufen durch und starteten von dem ersten Startplatz in die 30-minütige Finalläufe.

Im Short Course Finale konnte sich Daniel Schöllig vom Start weg einen Vorsprung herausfahren, welchen er Runde für Runde ausbauen konnte. Im Gegensatz zum letzten Jahr waren die Wetterbedingungen perfekt gewesen. Die Sonne zeigte sich bereits seit den Halbfinals, als sich der Frühnebel verzogen hatte. Zudem waren zahlreiche Zuschauer vor Ort, die den Start-Ziel-Sieg von Daniel mitverfolgten. Hinter Daniel fuhr lange Zeit Tom Elmerhaus ungefährdet auf dem zweiten Platz. Doch gegen Rennmitte kam der Jugendliche Necdet Yaman immer besser in Fahrt und fuhr schnellere Zeiten wie Tom, der knapp 5 Minuten vor Rennende seinen zweiten Platz an Necdet verlor. Tom konnte das Tempo seinerseits nicht mehr zulegen und musste sich mit dem dritten Platz hinter Daniel und Necdet zufriedengeben. Daniel Koch fuhr auf Platz 4 gefolgt von Nick Merl, der gleich zu Beginn bei einem Crash bis auf den letzten Platz zurückfiel und im Lauf noch Pech beim Überholen hatte. Eine bessere Platzierung wäre für ihn möglich gewesen. Ein kleiner Trost war sicher der Gewinn des Juniorenmeistertitels.

Daniel Schöllig

In der Klasse 2WD begann der Start sehr ähnlich. Von Startplatz 1 aus erwischte Luke van den Berg einen guten Start. Dahinter behauptete Tim Athanasios Grigorpulos seinen zweiten Platz und dahinter wurde es spannend. In Runde 2 patzte Sascha Kousz, wodurch er auf den letzten Platz zurückfiel. Fabian Ritter konnte sich auf Platz 7 verbessern, nachdem er durch die genommene Auszeit von Startposition 2 hinter die Startaufstellung zurückgesetzt wurde. In den nächsten Runden gab es einen packenden Kampf um den vierten Platz hinter Luke, Tim und Stefan Sebald, der kurzzeitig unter Druck von Fabian Richter geriet. Für Fabian liefen die ersten Runden sehr gut. Vom letzten Startplatz auf 4 in den ersten Minuten zu fahren, war super. In den nächsten Minuten gab es einen Wechsel. Lukas Hörmann überholte Fabian Richter und war auf Platz 4. Hinter den beiden zeigte der 13-jährige Leon Schierling einen starken Lauf. In den verbleibenden Runden gelang ihn noch Fabian zu überholen, musste seinerseits Sascha Kousz ziehen lassen. Für Stefan Sebald lief das Rennen lange Zeit sehr gut, bis ihn knapp 4 Minuten vor Schluss ein technischer Defekt zur Aufgabe zwang. Dadurch konnte sich Lukas Hörmann den dritten Platz hinter Luke und Tim sichern, die an der Spitze einsam ihre Runden drehten. Damit konnte Luke van der Berg seinen Titel vom Vorjahr hier an der gleichen Stelle verteidigen.

Luke van den Berg

Die letzte Titelentscheidung fiel in der Klasse 4WD mit einem perfekten Start für Sven Rodewald, der von Frank Hayler verfolgt wurde. In den 30 Minuten konnte sich Sven immer mehr absetzen und hatte am Ende fast 4 Runden Vorsprung auf Frank, der in den letzten Runden unter Druck von Ben van de Velden, Stefan Sebald und Peter Schmitt geriet. Daraus ergab sich ein spannender Kampf mit mehreren Positionswechseln. Davon profitierte Frank Hayler, der sich aus diesem Kampf raushalten konnte. Platz 2 ging somit an ihn vor Ben, der es auf den dritten Podestplatz in diesem Jahr schaffte. Adam Wöber fuhr auf 7 und gewann die Jugendmeisterschaft. Herzlichen Glückwunsch.

Sven Rodewald

Die Technik

Gefahren wurden Fahrzeuge vorwiegend von MCD, Elcon und Hörmann, wobei MCD in 4WD bzw. in SC4 die klare Mehrheit bildet und Hörmann in 2WD. Als Motoren kamen die von Zenoah zum Einsatz. Diese wurden meist einem Tuning von Hayler, U.S. Engines, JPT und BRC unterzogen. In diesem Jahr waren weniger Fahrzeuge mit einer vorderen Hydraulik-Bremse ausgestattet. Diese sind schwerer, war ein Argument gewesen. Bei der weiteren Technik könnt ihr einen Blick auf den Tech-Chart werfen. Hier zeigt sich schön die Aufteilung der Sender, Servos und Fahrzeuge bei dieser DM.

Eine traurige Nachricht gab es noch vom DMC Referent Andreas Lamers, der sein Amt abgeben möchte und den neuen Mann oder Frau tatkräftig unterstützen würde. Vielleicht habt ihr ja Lust oder kennt jemanden, der dieses Amt übernehmen würde.

Andreas Lamers

Hier nun die Ergebnisse:

OR6 SC4

  1. Daniel Schöllig
  2. Necdet Yaman
  3. Tom Elmerhaus

Juniorenmeister: Nick Merl

Jugendmeister: Necdet Yaman

Seniorenmeister: Tom Elmerhaus

Veteranenmeister: Uwe Mäck

OR6 4WD

  1. Sven Rodewald
  2. Frank Hayler
  3. Ben van de Velden

Jugendmeisterin: Julide Yaman

Jugendmeister: Adam Wöber

Seniormeister: Frank Hayler

Veteranmeister: Peter Schmitt

OR6 2WD

  1. Luke van den Berg – Hörmann
  2. Athanasios Tim Griporpulos
  3. Lukas Hörmann – Hörmann

Juniorenmeister: Leon Schierling

Seniorenmeister: Sascha Kousz

Veteranenmeister: Uwe Stumpf

(MK)

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