Hitze Staub – Deutsche Meisterschaft ORET / ORT 2023 bei den Stoppelhopser Oberhausen

Geschrieben von Michael Klaus am 26. Juni 2023 um 19:41

Am letzten Wochenende stand die zweite deutsche Meisterschaft im RC Automodell Rennsport auf dem Programm. Diesmal ging es wie im Vorjahr für die Fahrer und Fahrerinnen der Klassen ORET / ORT auf nach Oberhausen in ein Waldgebiet neben der Bahnlinie. Dort ist die permanente Rennstrecke der Stoppelhopser Oberhausen gelegen. Die Strecke ist insgesamt 310 Meter lang und hat eine Streckenbreite von 3,5 bis 4 Meter. Um eine Runde zu beenden müssen jeweils acht Rechts- und Linkskurven, eine Holzsprungkurve, mehrere Doppelsprunghügel und die 35 Meter genommen werden. In den Kurven sind festen Streckenbegrenzung, die ihre Tücken haben. Gefahren wurde auf knapp 65% hartem Lehmboden. Der Rest der Strecke umfasste Pflastersteine, Rasengittermatten und Holz. Fasst man das Layout mit den verschiedenen Untergründen zusammen, ergibt sich eine anspruchsvolle Strecke, welche auch Spaß macht zu fahren. Nicht einfach war die Zufahrt zum Doppelsprung vor der Zeitnahme. Hier flogen ein paar Fahrzeuge sogar über den Zaun und es rumste am Zeitnahme Container. Zum Glück hielten sich die Schäden in Grenzen.

Das Rennen selbst begann am Freitag, den 23.06.2023 mit einem Trainingstag, der wegen einer noch leicht feuchten Strecke erst gegen Mittag so richtig losging. Danach nahmen immer mehr Teilnehmer das Training auf, um ihre Fahrzeuge und sich selbst auf die Strecke einzustellen.

Vor Ort war der Verein gut vorbereitet und hatte im Vorfeld nochmal an der Strecke gearbeitet, die das Wochenende ganz gut durchhielt. Es ist halt Offroad auf Lehmboden, der immer mehr abgefahren wurde und teils Steine und ein harter Untergrund hervorkam. Der Griff war gut gewesen und wurde sogar besser, dass im letzten Finale sogar die 30ziger Rundenmarke doch noch geknackt wurde. Dafür hielten die Reifen nicht so lange, wie sonst. Wie schon erwähnt, waren feste Streckenbegrenzungen verlegt, die verschraubt waren. In den Kurven waren Betoncurbs, die man nicht zu stark überfahren durfte. Wer dies tat, kippte mit seinem Fahrzeug oder wer es übertrieb, bekam nach mehrmaligen überfahren eine Extrafahrt durch die Boxengasse verpasst. Speziell der Curb nach der langen Geraden in der Spitzkehre wurde dafür ab und zu genutzt. Rundum hatte die Strecke so ihren Reiz.

Am Samstag ging es bereits sehr früh los. Um 8 Uhr startete der erste von drei Gruppentrainings, welche allen Teilnehmern nochmals viel Gelegenheit gaben, ihr Fahrzeug abzustimmen. An diesem Tag waren dann auch alle genannten Teilnehmer da. Für die Zeitnahme waren diese Trainings dann ausschlaggebend, um aus den drei schnellsten aufeinander gefahrenen Runden die neue Gruppeneinteilung für die Vorläufe zu erstellen.

In der Zeitnahme war Florian Schimm vor Ort, der auch gleich noch das Rennen moderierte und die Teilnehmer auf dem Laufenden hielt. Dies war auch gut. Nebenbei lief noch ein Livestream von beiden Tagen, um die daheimgebliebenen und interessierten Zuschauer das Rennen mitverfolgen konnten. Ebenfalls vor Ort war Thomas Nickels als Referee, der vom Fahrerstand aus einen guten Überblick hatte und das Renngeschehen mitverfolgte. Leider musste er die ein und andere Strafe vergeben, jedoch hielten die sich in Grenzen. Neben dem Fahrerstand war die technische Abnahme unter einem Pavillon aufgebaut. Danke an die beiden Helfer für die tolle Arbeit über die Renntage. Die hatten voll zu tun mit der Abnahme der Fahrzeuge mit der Chassismarkierung in den Trainings und dann musste vor jedem Lauf der „Elos“ die Akkuspannung gemessen werden. Damit war es noch nicht getan. Die Nitrofahrzeuge wurden nach den Läufen auch gecheckt und der Sprit überprüft. Da blieb kaum Zeit zum Ausruhen. Danke dafür, wie auch an das Küchenteam für die leckeren Speisen, warmen und kalten Getränke, die bei der Hitze für Abkühlung sorgten. Für die Rennleitung war Christian Woischke vom Verein zuständig, der immer ansprechbar war. Er übernahm mit Thomas Nickels und Florian Schimm nach den Trainings die Fahrerbesprechung, in der über den Rennablauf und Organisatorisches informiert wurde.

Im Anschluss standen die fünf Vorläufe auf dem Zeitplan, bei denen die drei besten in die Wertung für die Finalaufstellung eingingen.

Gegen 16 Uhr kristallisierten sich nach Vorlauf 3 die Positionen in den beiden Klassen heraus. Hinter Burak Kilic behauptete Kim Winona  Einert ihren zweiten Platz aus dem Training mit zwei super Läufen in der Nitro-Klasse. Ihre Bestzeit liegt bei 32er Zeiten gefolgt von Julian Heitjan mit 33er Zeiten, dem es im dritten Vorlauf gelang, Christian Warda zu überholen. In Schlagdistanz war zu diesem Zeitpunkt Chun Yeng Chan, der auch schon einen Dreier schreiben konnte. Es blieb spannend um Rang 3 bis zum letzten Vorlauf.

In Elektro lag wiederum Burak Kilic an der Spitze, der Lauf 2 ausließ. Diesen gewann Andree Arzenheimer vor Noah Schwartz, der mit seinen 13 Jahren schon sehr erfolgreich unterwegs ist. Einen Tick schneller im dritten Vorlauf war Julian Druschel, der Noah auf Platz 4 verweisen konnte. Rene Kurowski liegt auf 5.

ORT:

  1. Burak Kilic – Mugen
  2. Kim Einert – Kyosho
  3. Julian Heitjan
  4. Christian Warda – Mugen
  5. Chun Yeng Chan

ORET

  1. Burak Kilic – Mugen
  2. Andree Arzenheimer – Tekno
  3. Julian Druschel – Tekno
  4. Noah Schwartz – HB
  5. Rene Kurowski

In den letzten beiden Vorläufen behielt nicht unerwartet Burak Kilic seine Führung gefolgt Kim Winona Einert mit vier zweiten Plätzen in der Klasse ORT. Einen Sprung auf 3 machte mit zwei guten Läufen Chun Yeng Chan, der für eine Überraschung durch Platz 2 im letzten Vorlauf sorgte. Er verdrängte Christian Köster auf Platz 4. In Elektro war wiederum Burak Kilic der Schnellste. Durch die Punktewertung und seine guten zwei ersten Läufe konnte sich Noah Schwartz auf Platz 3 hinter Andree Arzenheimer platzieren. Eine Klasse Leistung des 13-jährigen Junior.

Im Anschluss ging es ins Hotel bzw. es wurde an der Strecke übernachtet. Wer vor Ort blieb, nutzte den Abend zum Schrauben an seinem Fahrzeug und ließ den Tag in gemütlicher Runde ausklingen. Für den Finaltag konnte eine Stunde länger geschlafen werden. Der Start der Finaltrainings begann erst 9 Uhr. In diesen konnten die Teilnehmer ihre Fahrzeuge nochmal testen und sich auf die Strecke einstellen. Im Anschluss ging es weiter mit den aufsteigenden Finals, die es in beiden Klassen gab. Nicht wie in Elektro üblich, ergab sich aus dem Vorlaufergebnis die Finaleinteilung in A- , B-, C- … Finale, sondern es gab aufsteigende Finals und aus den Halbfinalen konnten sich die besten 12 Fahrer (also jeweils die 6 besten aus dem jeweiligen Halbfinale) für die A-Finale qualifizieren, so wie in der Klasse ORT. In den Halbfinals war so für Spannung gesorgt. Natürlich wollten alle ins Finale, aber nur 12 Plätze gab es zu vergeben. Im Halbfinale B gab es nur 6 Fahrer, die durchfuhren und die waren alle im Finale. Im Lauf A kamen alle durch. Hier verpasste Dirk Drechsler gegen Rennende das Finale knapp gegen Bekir Uzuner und musste im B-Finale starten. In Nitro verpasste die 12-jährige Danielle-Juline Schneider nach einem Defekt das Finale. Aufgeben gab es nicht. Das Auto wurde wieder in Ordnung gebracht und sie beendete den Lauf, auf Platz 7. Einen Platz besser und sie wäre im Finale gewesen.

Den Abschluss machten die Finalläufe. Das Nitrofinale wurde über 40 Minuten Fahrzeit gefahren. Hier setzte sich Burak Kilic von Beginn vom Rest des Feldes ab und konnte ungefährdet seinen Titel aus dem Vorjahr verteidigen. Dahinter entbrannte ein Dreikampf um den Vizetitel, den sich Kim Winona Einert mit einer starken Leistung vor Chun Yeng Chan und Julian Heitjan erkämpfte. Für den Junior Aaron Schwarz war leider frühzeitig der Finallauf beendet nach einem Crash. Dennoch brauchte er sich nicht verstecken. Der deutsche Juniorenmeistertitel war ihm trotzdem sicher.

Vielen Dank an dieser Stelle an die Stoppelhopser Oberhausen, die bei dem heißen Tag für die Helfer im Finale noch zusätzlich Getränke spendierten.

Gleich im Anschluss fiel die Entscheidung um den Titel in der Klasse ORET zu Gunsten von Burak Kilic, der sich den Titel mit einem zweiten Start-Ziel-Sieg nehmen ließ. Damit wurde der Vorjahressieger Guido Erler, der nicht dabei war, entthront. Auf Platz 2 rettete sich Noah Schwarz, dessen Fahrzeug im Lauf langsamer wurde und die Kontrahenten schon in Schlagdistanz waren. Doch plötzlich war wieder Leistung da (Regler war kurz überhitzt) und Noah behielt seinen zweiten Platz. Vor Jochen Schmieder, der nun wie auch Aaron Schwarz einmal auf Platz 3 ins Ziel kam. So bliebt die Entscheidung um den dritten Podiumsplatz noch bis zum letzten Finale offen. Es ging am Anfang spannend zu. Es wechselten vor allem zwischen Rene Kurowski, Jochen Schmieder und Julian Druschel die Positionen, bis auch Aaron Schwarz ins Renngeschehen eingriff. In diesem Lauf behielt Julian Druschel, der in den Vorläufen auf Platz 3 fuhr, die Oberhand. Er fuhr hinter Burak Kilic und Noah Schwarz ins Ziel. Aaron Schwarz gelang es auf Platz 4 ins Ziel zu fahren und sich somit den dritten Platz in der Gesamtwertung zu sichern. Trotz Punktegleichheit blieb für Jochen Schmieder nur Rang 4. Der Titel deutscher Meister 40+ war ihm dafür sicher. Juniorenmeister wurde Noah Schwartz.

Im B-Finale war es Dirk Drechsler, der sich vor Andree Arzenheimer den Sieg holte.

Nach einen recht anstrengenden und warmen Renntag ging mit der Siegerehrung das Rennen zu Ende. Nach einer kurzen Verzögerung konnte der Rennleiter Christian Woischke mit Hilfe von Marcel Lepping die Pokale an die Gewinner übergeben. Herzlichen Glückwunsch.

Hier die Ergebnisse:

ORT

  1. Burak Kilic – Mugen
  2. Kim Winona Einert – Kyosho
  3. Chun Yeng Chan (Deutscher Meister Senior)
  4. Julian Heitjan
  5. Christian Köster
  6. Hakan Kocer
  7. Christian Warda
  8. Dirk Horn (Deutscher Meister Veteran)
  9. Maximilian Petzold
  10. Christof Braungart-Zink
  11. Stephan Tempel
  12. Aaron Schwarz (Deutscher Juniorenmeister)

ORET

  1. Burak Kilic – Mugen
  2. Noah Schwartz – HB
  3. Aaron Schwarz – Losi (Juniorenmeister)
  4. Jochen Schmieder (Meister Senior)
  5. Julian Druschel – Tekno
  6. Rene Kurowski
  7. Sascha Hellemeister
  8. Thomas Sonderbrink (Veteran  Sieger)
  9. Uwe Schubert
  10. Bekir Uzuner
  11. Lasse Menning
  12. Lenkl Yves

Livestream am Finaltag, wer diesen sich ansehen möchte:

Weitere Bilder hier:

Vielen Dank an dieser Stelle vom Verein an die Teilnehmer. Es gab gutes und positive Feedback für dieses Event, was Dirk Horn (DMC Präsident) in einer abschließenden Ansprache bestätigen konnte. Danke an den Verein, die technische Abnahme, den Zeitnehmer Florian Schimm, den Referee Thomas Nickels, das Catering Team und die vielen Helfer rund herum. Das war super.

2024 kann kommen. Wo und wann die kommende deutsche Meisterschaft stattfinden wird, wird auf dem SBT Ende des Jahres beschlossen. Interessierte Vereine können sich dafür bewerben.

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