Entscheidung in einem Rennen – Deutsche Meisterschaft OR8 2022

Geschrieben von Michael Klaus am 29. August 2022 um 21:59

Vom 04.-07.August 2022 war es nach zwei Jahren soweit. Der Modellclub Schwedt e.V. konnte endlich die für 2020 geplante deutsche Meisterschaft OR8 auf ihrer gut vorbereiteten Strecke austragen. Für den amtierenden deutschen Meister Burak Kilic brach nun der Zeitpunkt an, seinen Titel zu verteidigen. Für die Teilnehmer, darunter übrigens auch drei junge Damen, ging die deutsche Meisterschaft zum ersten Mal über 4 Tage und wurde in einer Veranstaltung ausgetragen. Zuvor gab es immer zwei Rennen, welche beide in die Wertung eingingen. So konnte man sich nach dem ersten Lauf in der Gesamtwertung noch verbessern oder Plätze verlieren. Nun in diesem Jahr in dem neuen Format.

Leider war in diesem Jahr die Teilnehmerzahl nicht mehr so gut wie in den vergangenen Jahren. Knapp 70 Teilnehmer hatten genannt und am Ende waren es genau 68.

Die Teilnehmer:

  • 3 Damen
  • 8 Junioren
  • 6 Jugendliche
  • 7 55+
  • 13 40+

Die Rennstrecke und die Modellsportanlage des Modellclub Schwedt wurde im Vorfeld optimal für das Rennen vorbereitet. Dies konnte erst nach dem Vatertagsrennen passieren, welches als Warm-Up für die DM zu Pfingsten ausgetragen wurde. Bereits am Mittwoch, den 03.08.2022 konnte der Veranstalter viele der Teilnehmer in Schwedt auf dem Vereinsgelände begrüßen. Die Zeit wurde für eine Besichtigung der Strecke genutzt, bevor es in den gemütlichen Teil überging. Viele zelteten oder waren mit dem Camper / Wohnwagen angereist und andere übernachteten im Hotel um die Ecke. Die Strecke kannten viele Fahrer von den letzten Jahren, ob dem Vatertagsrennen, Oder-Pomerania-Cup oder SK-Läufen. Wer noch nicht vor Ort war, kam dennoch gut mit der Strecke zurecht. Nach der Boxenausfahrt ging es ins Infield mit der Pflastersteinkurve, der 5er Sprungkombination, welche im optimalen Falle, 2-2-1 gesprungen wurde. Es folgte das Omega mit der Anfahrt zu den beiden Doppelsprüngen, bevor es in die Hochkurve ging. Diese mussten jeweils Doppelt gesprungen werden. Nach der Hochkurve ging es mit Schwung in Richtung der Bademeisterkurve. An dieser Stelle ist eine kleine Brücke aufgebaut. Von dort hat man einen schönen Blick zum Fahrerstand, auf die Strecke und konnte unter sich die Fahrzeuge beobachten, wenn diese durch die Bademeisterkurve fuhren. Nach dem Bademeister folgte eine langgezogene Kurve, die auf die Geraden neben der erhöhten Boxengasse führt. Dann anbremsen und 90° nach Links wieder ins Infield mit der Pflastersteinkurve. Die schnellsten Fahrer schafften Zeiten unter 30 Sekunden für eine Runde.

Vor Ort bekam der Verein die Unterstützung von Andreas Liebermann als Zeitnehmer, Katja Brammertz als Hauptschiedsrichterin und ihr Papa unterstützt die fleißigen Mädels und Jungs in der technischen Abnahme. Rennleiter war Achim Bliefert und Sven Buschmann unterstützte Katja oben auf dem Fahrerstand als 2.Schiedsrichter. Rundum war man seitens des Modellclub Schwedt e.V. bemüht, dass alles reibungslos klappte. Für Speis und Trank war durch das Team Eventservice Borchard gesorgt wurden. Was neben Getränken und dem Gegrilltem gut angenommen wurde, war das Eis. Bei den Temperaturen tat diese Abkühlung gut.

Das Event gab es über alle Tage im Livestream hier: https://www.youtube.com/watch?v=KRde_R1NmhA&t=12930s

Die deutsche Meisterschaft ging am Donnerstag, den 04.08.2022 offiziell mit dem Training in Gruppen los. Dieses wurde gerne angenommen und so spulten die Teilnehmer in den 10minütigen Läufen viele Runden ab. Weiter ging es einen Tag später mit weiteren Trainingsläufen und doch schon drei Vorläufen. Bereits im Training zeigten Burak und Berkan Kilic eine starke Performance, wie auch Jörn Neumann, der als frischgebackener deutscher Meister ORE8 nach Schwedt kam. Marcel Paul zeigte sich genauso gut aufgelegt. Da merkte man, dass er in Schwedt schon öfters gefahren ist. Bei der Reifenwahl war man sich fast einig. AKA Moto und Star Pin gingen am besten auf der Strecke.

Am Donnerstag gab es 5 Trainings für die Teilnehmer, die in 7 Gruppen aufgeteilt waren. Die ersten Trainings wurden zum “Einrollen“ genutzt. So richtig schnell wurde es ab dem vierten Vorlauf, bei dem sich so langsam ein Bild an der Spitze herauskristallisierte. Im vierten Vorlauf knackte Burak Kilic nach dem Streckenumbau den alten Rundenrekord und fuhr 29,81 sec. für eine Runde. Dahinter folgten sein Bruder Berkan Kilic und Jörn Neumann Besonders auffällig war die Lücke zu den nächsten Fahrern, bei denen es richtig eng wurde. Mit 1:35 folgte Marcel Paul auf 4. Im letzten Training des Tages konnte sich Sophie Müller als beste Dame auf Platz 12 verbessern. An der Spitze konnten sich Burak Kilic, Berkan Kilic und Jörn Neumann die Top 3 Positionen sichern.

Rangliste nach Lauf 5



Weiter ging es am Freitag mit den letzten Trainings bzw. dem gezeiteten Training. Daraus ergab sich eine neue Gruppeneinteilung. Zuvor gab Rennleiter Andreas Bliefert einen Überblick über den Renntag und was es zu beachten gab. Auf der Strecke ergaben sich kaum Änderungen unter den ersten drei Fahrern. Dahinter wurde deutlich, dass der kleinste Fehler gleich mehrere Positionen kosten würde. Die Leistungsdichte war besonders im Mittelfeld sehr groß.

Im ersten Vorlauf legte Berkan Kilic mit 11 Runden vor. Dies zeigte, dass er knapp unter 30 Sekunden pro Runde fahren musste, um die 11 Runden überhaupt zu erreichen. Im zweiten Lauf toppte Burak Kilic diese Zeit um zwei Sekunden und fuhr nur eine Überzeit von 26 Sekunden. Diese Zeit konnte Burak, der immerhin als amtierender deutscher Meister am Start war, im dritten Vorlauf bestätigen und verwies um eine Sekunde seinen Bruder Berkan auf Rang 2. Dahinter konnte sich Jörn Neumann vor Marcel Paul und Aaron Rönick den dritten Platz sichern.

Einen Tag später folgten am Samstag die letzten beiden Vorläufe. In denen konnte sich Berkan Kilic noch den TQ vor seinem Bruder Burak sichern. Jörn Neumann behauptete seinen dritten Platz vor Marcel Paul und Aaron Rönick. Tim Hinderer konnte sich den 6 Platz sichern und Carsten Keller verbesserte sich auf den 7.Platz. Timo Engelstätter, Florian Müller und Daniel Reckward vervollständigten die Top 10.

Nun folgte die Mittagspause, bevor die ersten drei Entscheidungen der DM anstanden. Den Anfang machte das Juniorenfinale, welches mit 8 Nachwuchspiloten sehr gut besetzt war. Diese zeigten eine sehr gute Performance auf der Strecke mit ihren Fahrzeugen. Positiv fiel in der Boxengasse auf, dass u.a. Berkan und Burak Kilic, wie auch andere Fahrer beim nachtanken halfen. Das Finale wurde nicht nur von den Eltern, sondern von anderen Teilnehmern mit Spannung mitverfolgt. Die Junioren zeigten einen tollen Finallauf, der über 30 Minuten ging. Da war volle Konzentration bis zu Schluss gefragt. Nach einem Fehler von dem TQ Finn Häfele in der erstes Runden, konnte Aaron Waitz die Führung übernehmen. Diese gab er bis zum Schluss auch nicht mehr ab. Dahinter musste sich Finn Häfele durchs Feld wieder nach vorne kämpfen. Zu Beginn war es Jonas Kolloff, der sich auf Platz 2 hielt, aber leider zurückfiel. Im Laufe des Rennens ergab sich ein schöner Dreikampf zwischen Phil Langner, Frane Buljan und Finn Häfele um den zweiten Platz 2. Selbst Felix Spielberger und Jonas Kolloff waren da noch in Schlagdistanz in den Dreikampf eingreifen zu können. Am Ende konnte sich Finn Häfele durchsetzen und die Vizemeisterschaft hinter Aaron Waitz sichern. Phil Langner kam auf 3 gefolgt von Frane Buljan.

Im 40+ Finale war gleich nach Start alles klar. Timo Engelstätter fuhr einem ungefährdeten Start-Ziel-Sieg vor Daniel Reckward und Dominik Drinkuth entgegen.

Die dritte Titelentscheidung musste nach einer Auszeit von Dirk Horn um 10 Minuten verschoben werden. In diesem Finale lief es im Gegensatz zur ORE8 DM vor zwei Wochen beim MSC Sand für Heino Müller vom BIG Hamburg deutlich besser. Unter den wachsamen Augen von seinem Sohn Florian übernahm er vom Start weg die Führung und gab diese bis ins Ziel nicht mehr ab. Dahinter hatte sich die Auszeit von Dirk Horn gelohnt zu nehmen. Platz 2 ging an ihn vor Sven Schlautmann, Uwe Heisig und Kai Prostka.

Herzlichen Glückwunsch an alle Gewinner.

Ungewöhnlich an diesem Tag war das frühe Ende des Renntags. Gegen 15 Uhr war der Renntag beendet. Da blieb genug Zeit zum Vorbereiten der Fahrzeuge und Small Talk im Fahrerlager.

Am letzten Tag der deutschen Meisterschaft ging es Schlag auf Schlag. Ein aufsteigendes Finale jagte das nächste Finale. Diese wurden alle über 25 Minuten Fahrzeit gefahren. Ein Fahrer konnte sich besonders hervorheben. Vom letzten Finale bis ins Finale fuhr sich Max Hesse, der erst am Samstag zu den letzten beiden Vorläufen an den Start gehen konnte. Er selbst ist im BMW Juniorteam und im großen Motorsport schon sehr erfolgreich. Aufgrund seines Zeitplanes war eine frühere Anreise nicht möglich. Umso erstaunlicher, war sein starkes Ergebnis und das Finale kam ja noch. Dazu musste er mit 24 anderen Fahrern es in seinem Halbfinale unter die Top 6 schaffen. Ein 13.Fahrer hatte danach die letzte Möglichkeit im Last Chance Finale den letzten Finalplatz zu ergattern. Dieses Finale gewann Tim Hinderer. Zuvor konnten sich die meisten Favoriten für das Finale in den Halbfinals qualifizieren. Diese mussten leider wegen Zeitnahmeprobleme abgebrochen und neu gestartet werden. Danke hier an der Stelle an Florian Schrenk, der in der Andreas in der Zeitnahme unterstützte. Danach lief es reibungslos weiter. Neben Burak und Berkan Kilic, schafften die Jörn Neumann, Marcel Paul, Daniel Reckward, Max Hesse, Marcel Krüger, Florian Müller, Tom Sommer und Carsten Keller. Mit einer tollen Leistung schafften dies auch Johannes Klett und Maxim Milde. Eins sei noch erwähnt. Aaron Waitz konnte sich für das Halbfinale qualifizieren. Das war eine super Leistung gewesen und fand bei vielen eine große Anerkennung.

Das Finale wurde über 45 Minuten gefahren. Dieses wurde von Berkan Kilic und Burak Kilic klar angeführt. Bereits nach den ersten Runden konnten sich die beiden Fahrer einen Vorsprung herausfahren, der immer größer wurde. Burak konnte seinen Bruder Berkan Kilic überholen und schaffte es, einen kleinen Vorsprung bis ins Ziel zu halten und seinen deutschen Meistertitel in der Klasse OR8 zu verteidigen. Vizemeister wurde somit sein Bruder Berkan vor einem stark fahrenden Max Hesse. Max schaffte es mit einer starken Leistung vom letzten Finale noch bis auf das Podium fahren. Wann gab es das schon einmal! Marcel Krüger folgte auf Platz 4 vor Jörn Neumann und Florian Müller.

Durch die Zeitverzögerung fand gegen 18 Uhr die Siegerehrung statt. Dies übernahm Achim Bliefert, Sven Buschmann und Reimund Krüger. Von Verein gab es für alle Gewinner noch eine Uhr als Extrapreis. Herzlichen Glückwunsch. 

Juniorenfinale:

1. Aaron Waitz

2. Finn Häfele

3. Phil Langner

40+

1. Timo Engelstätter

2. Daniel Reckward

3. Dominik Drinkuth

55+

1. Heino Müller

2. Dirk Horn

3. Sven Schlautmann

Jugend

1. Ivo Buljan

2. Lucas Kolloff

3. Christopher Förg

Endergebnis:

1. Burak Kilic

2. Berkan Kilic

3. Max Hesse

Herzlichen Glückwunsch an die Pokalgewinner. Einzig fehlten Pokale bzw. Preise für alle Junioren. Hier wäre schön gewesen, wenn alle Junioren einen Preis mit nach Hause hätten nehmen können.

Vielen Dank an den Modellclub Schwedt, Achim Bliefert, Sven Buschmann Katja und Norbert Brammertz und die vielen fleißigen Helfer des Vereins für die Durchführung der deutschen Meisterschaft. Ohne euch wäre dieses Event nicht möglich gewesen. Sehr schön war der Besuch am Sonntag von der Bürgermeisterin und Schirmherrin Frau Annekatrin Hoppe von der Stadt Schwedt. Sie richtete ein paar Worte an die Teilnehmer und war fasziniert von dem RC-Motorsport.

Eins noch am Rande. Der alte Rundenrekord wurde von Burak Kilic geknackt. Dieser liegt nun bei 29,1 Sekunden, wobei die Strecke länger und schwieriger zu fahren war. Damit ist der Rekord nochmal höher zu bewerten.

Nun richtet sich der Blick auf den Sportbundtag und die DM 2023. Mit Spannung wird dieses Ergebnis erwartet.

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