Offene Deutsche Meisterschaft Pro10 2022 + EG8 beim RC Speedracer

Geschrieben von Michael Klaus am 31. August 2022 um 19:01

Drei Tage war das Motodrom Bernau der Schauplatz der offenen deutschen Meisterschaft in den Klassen EGPRO10MOD / EGPRO10ST und der Gastklasse EG8. Genau für diese Fahrzeuge bot sich die Strecke des RC Speedracer im Sportkreis Ost optimal an. Schnelle Kurven, dann wieder mittelschnelle bis enge Kurven sind eine super Abwechslung für die Fahrer, die kaum eine Verschnaufpause im Rennen bekamen. Ein kleiner Fehler und schon flog man ab oder verlor gleich ein paar Positionen. Speziell auf der trockenen Strecke zeigten die Fahrer, welches Potenzial in den Fahrzeugen steckten. Dies zeigte ein Blick auf die Rundenzeiten. Dabei war die Standard-Klasse mit den 10,5 Turn Motoren und Blinky-Modus mit hohen 16er Zeiten schon sehr schnell. Einfach atemberaubend war nicht nur der Top-Speed, sondern auch die Kurvengeschwindigkeit, mit der die heckangetriebenen Modelle um den Kurs fegten. Fast 2 Sekunden schneller waren die Modified-Fahrzeuge unterwegs. Der spätere Sieger benötigte knappe 15 Sekunden für eine Runde. Nimmt man nun die Streckenlänge von 240 Metern und die 15 Sekunden, kommt man rechnerisch auf eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 16 m/s. Dies wiederum entspricht einer Geschwindigkeit von 57,6 km/h. Das wohlgemerkt ist nur die Durchschnittsgeschwindigkeit. Auf der Geraden waren das immerhin über 100 km/h. Wahnsinn. Die dritte Klasse mit den EG8er lag genau dazwischen von der Rundenzeit. Diese hatten zwar einen Allroadantrieb, aber vom Maßstab größer und auch schwerer. Als Reifen war man mit Moosgummis am Start, wobei im Regen der ein und andere auf Profilreifen setzte.

Da sind wir auch schon beim Thema. Regen, dass erwischt diese Teilnehmer fast jedes Jahr. Im letzten Jahr in Bamberg war es fast nur nass gewesen. Dies sollte diesmal in Bernau nicht komplett der Fall sein. Am Schlimmsten war es mit dem Regen am Freitag zum Training und kurz am Samstag. Sonntag war die Strecke zu Beginn noch feucht, jedoch ab dem letzten Vorlauf bis zum letzten Finale und der Siegerehrung trocken. Nochmal Glück gehabt mit dem Wetter in diesem Jahr. Am Freitag zum Training war das noch nicht ganz klar und so wurden die Regenautos rausgeholt. Für die Teilnehmer galt das Motto: „Es gibt kein schlechtes Wetter, sondern nur schlecht vorbereitete Fahrzeuge“. Dies wurde beim Gang durch das Fahrerlager deutlich. Nahezu jeder hatte ein Regenauto mit gedruckten Boxen, Tupperdosen bzw. irgendwie abgedichteter Elektronik und Motor im Gepäck. In diesem Rahmen können wir gleich die Juniorin mit Josephine Klein und den Jugendlichen Philipp Lischke vorstellen. Beide waren in der Klasse EGPRO10SP am Start.

Josephine Klein

Philipp Lischke

Mit Spannung wurde bereits im Vorfeld auf das Rennen entgegengefiebert. Mit Matthias Feldt und Tobias Weist waren die beiden amtierenden deutschen Meister am Start. Jedoch zeigte ein Blick auf die Starterliste, dass dies kein Selbstläufer für die beiden Fahrer sein würde. Zu stark war das Teilnehmerfeld, was hier nach Bernau kam. Dies musste Matthias Feldt feststellen. Bis zum letzten Vorlauf versuchte er es ins A-Finale zu schaffen. Dieses verpasste er knapp mit Platz 11. Für ihn war der einzigste Wehrmutstropfen am Ende des Wochenendes, dass er das B-Finale gewann. An der Spitze war Kai Altmann von Beginn an kaum zu schlagen. Kai Altmann konnte sich in den Vorläufen von seinen Kontrahenten absetzen und sich den ersten Startplatz sichern. Es folgte mit einer starken Leistung Joachim Behnken vor Jan Dietmar und Mathijs Hermens. In den 7-minütigen Finalläufen ließ Kai Altmann von Startplatz 1 seinen Verfolgern keine Chance. Vom Start weg konnte er sich Runde für Runde absetzen und stand bereits nach dem zweiten Finale als neuer deutscher Meister EGPRO10SP fest. Dahinter blieb es bis zum letzten Finale spannend. Mit Koen Geurds, Joachim Behnken, Mathijs Hermens, Jürgen Reber und Jan Dietmar hatten noch 5 Fahrer die Chance aufs Podium und die Vizemeisterschaft. So eng ging es an der Spitze hinter Kai Altmann zu. Die besten Chancen hatten Jan Dietmar und Mathijs Hermens, die jeweils einmal auf Platz 2 ins Ziel kamen. Am Start kam Jan Dietmar gut weg. Er lag kurz hinten Joachim Behnken und kurz darauf war er vorbei auf Startplatz 2 hinter Kai Altmann. In den verbleibenden Runden konnte sich Jan Dietmar einen kleinen Vorsprung herausfahren auf den Drittplatzierten. Koen Geurds, Jürgen Reber und Timo Schad waren dahinter im Dreikampf festgefahren. Immer wieder wechselten die Positionen, wie schon im zweiten Finale. Für Zuschauer war dieser Kampf absolut sehenswert gewesen. Es ging hin und her. Mit abnehmender Fahrzeug stieg der Spannungsbogen ins unermessliche. Im letzten Moment drehte Koen Guards das Segel ins seine Richtung und fuhr hinter Kai Altmann und Jan Dietmar auf Platz 3 über die Ziellinie. Dies war auch gleichzeitig das Gesamtergebnis auf dem Podium.

Kai Altmann

Einen Lauf später waren die Modified-Fahrer an der Reihe. Nachdem Tim Altmann im ersten Finale kurz die Führung vor Tobias Weist übernahm, dreht Tobias ein paar Runden später den Spieß um. Nun war Tobias Weist an der Spitze und seinen Vorsprung mit schnellen Rundenzeiten ausbauen. Tim Altmann hatte technische Probleme und fiel leider auf Platz 5 zurück. Dies nutzte Reinder Wilms, um als Zweiter mit schon über einer Runde Rückstand auf Tobias den Lauf zu beenden. Roman Krejci konnte nach einem guten Start von Startplatz 8 auf 3 vorfahren. Im zweiten Finale hatte Tim Altmann wieder kein Glück. Beim Überholversuch an Tobias Weist rutschte sein Fahrzeug am Ende der Geraden in die Bande. Leider war damit sein Lauf beendet. Für Tobias Weist ging es ohne Probleme weiter. Wie im ersten Finale war er nicht zu halten. Diesmal hatte er wieder über eine Runde Vorsprung auf den Zweitplatzierten und so war ihm die Titelverteidigung in dieser Klasse verdient sicher. Hinter ihm kam diesmal Christian Fischer mit einem tollen Lauf auf dem zweiten Platz in Ziel. Er konnte während des Finals seine Verfolgen Jürgen Reber und Peter Plümacher auf Distanz halten. So blieb noch ein Lauf, um den Vizemeister auszufahren. Dieser Lauf war weniger spektakulär. Die Positionen waren relativ schnell bezogen. Tobias Weist vorne weg. Dahinter folgten Reinder Wilms und Christian Fischer in Respektabstand bis ins Ziel. Zwischen jedem Fahrer lag knapp eine Runde. Echte Positionskämpfe blieben aus. In der Endabrechnung wurde Reinder Wilms der Vizemeister und Christian Fischer schaffte es mit Platz 3 auf das Podium.

Tobias Weist

Die EG8 war schon im letzten Jahr als Gastklasse mit am Start. In diesem Jahr sollte es neue Gesichter auf dem Podium geben. Ganz entspannt ging der Vorlaufschnellste Christian Weber den Finaltag an. Er verzichtete nach vier gewonnenen Vorläufen auf Vorlauf 5 und stieg erst im letzten Vorlauf wieder ins Renngeschehen ein. So ging es für ihn in die drei Finals. Der erste Finallauf brachte fast eine Überraschung an der Spitze. Christian Wünsch konnte sogar kurz die Führung übernehmen und blieb bis ins Ziel in Lauerstellung. Er hoffte auf einen Fehler, den Christian Weber doch nicht machte. Mit knapp einer Sekunde Vorsprung gewann er vor Christian Wünsch und Francois Rautenberg. Im zweiten Finale lief es etwas besser für Christian Weber. Zwar konnte Christian Wünsch teils das Tempo des Führenden mitgehen, aber der Abstand wuchs kontinuierlich an. Christian Weber blieb fehlerfrei über den Lauf, sodass er vorzeitig durch einen zweiten Start-Ziel-Sieg als Erster über die Ziellinie fuhr. Damit war ihm der Sieg nicht mehr zu nehmen. Im letzten Lauf trat er dennoch an. In diesem Lauf legte er nochmal eine Schippe nach. Er konnte seine Zeit nochmal um 5 Sekunden toppen und bestätigte, dass der Sieg verdient an ihn ging. Auf Platz 2 fuhr Christian Wünsch auch seinen besten Lauf. Über eine Runde Vorsprung hatte er auf den Drittplatzierten Francois Rautenberg, für den es zum Schluss noch eng wurde. Fast hätte Jens Limmer noch den letzten Podiumsplatz weggeschnappt.

Die Ergebnisse nun im Überblick:

EGPRO10SP

  1. Kai Altmann
  2. Jan Dietmar
  3. Koen Geurds

B-Finale: Matthias Feldt

Juniorenmeisterin: Josephine Klein

Jugendmeister: Philipp Lischke

40+:

  1. Jan Dietmar
  2. Joachim Behnken
  3. Mathijy Hermens

55+:

  1. Koen Geurds
  2. Jürgen Reber
  3. Rainer Schad

 

EGPRO10

  1. Tobias Weist
  2. Reinder Wilms
  3. Christian Fischer

40+:

  1. Reinder Wilms
  2. Christian Fischer
  3. Roman Krejci

55+:

  1. Jürgen Reber
  2. Peter Plümacher

Vor Ort gab es einen Livestream, in dem ihr das Rennen nochmals mitverfolgen könnt. Mehr hier: https://youtu.be/Ji_cJ0XeXWw

Herzlichen Glückwunsch an die Gewinner der offenen deutschen Meisterschaft Pro10 und der EG8 Klasse. Mit Tobias Weist schaffte es ein Fahrer seinen Titel aus dem Vorjahr zu verteidigen und er konnte seine Titelsammlung erweitern. Wie alle Pokalgewinner gab es diese bei der abschließenden Siegerehrung und sehr schönem Wetter. Mittlerweile kam sogar die Sonne raus. Ein Dank gab es vor der Siegerehrung vom SK Vorsitzenden Frank Morgenstern (war auch Rennleiter) für das tolle Event und die super Stimmung unter den Teilnehmer. Das war eine gute Werbung für unseren Sport. Nicht nur Frank Morgenstern war es, der ein positives Fazit zog. Dies sahen auch die Teilnehmer so. Einen großen Dank an das Küchenteam, den Zeitnehmer Andreas Liebermann, den Moderator Phillip Richter, Rene Donath, Martin Schimmelpfennig (Rennleiter), Frank Morgenstern und die vielen fleißigen Helfer des RC Speedracer. Nicht vergessen möchte ich den Einsatz unserer beiden Damen in der technischen Abnahme und in der Küche. Vielen Dank an Gabi Kempter und Mandy Morgenstern für ihren tollen Einsatz. Dafür gab es noch einen Blumenstrauß als Dankeschön.


Mandy Morgenstern und Gabi Kempter


Zum Abschluss nach der Siegerehrung wurden noch ein paar Erinnerungsbilder gemacht. Danach traten die Teilnehmer die Heimreise an. Für den RC Speedracer war es ein gelungenes Event. So geht der Blick bereits nach vorne. Wie heißt es so schön: „Vor dem Rennen, ist nach dem Rennen“. Wir dürfen uns auf weitere große Events bei dem Verein freuen und wer weiß, vielleicht schon im nächsten Jahr.

Wer übrigens nicht dabei war, der kann sich nun noch den Livestream vom Rennen mit Siegerehrung ansehen: https://youtu.be/Ji_cJ0XeXWw

Die Ergebnisse findet ihr hier: http://www.rc-timing.de/2022/06/

Hier die Bilder vom Event:

(MK)

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