Hitzeschlacht bei der EFRA IR GT 2019 / EURO GT beim MRC Leipzig e.V.

Geschrieben von Thomas Kohmann am 3. Juli 2019 um 13:42

Die Daten vom Rennen sind eindrucksvoll. Fast genau 45 Kilometer spulte der Gewinner der EFRA IR GT 2019 / EURO GT beim MRC-Leipzig e.V. in der Klasse 1/8 GTS Nitro in dem 45 minütigem Finale zum Abschluss des viertägigen Events ab. Dies entspricht einer beeindruckenden Durchschnittgeschwindigkeit von 59,6 km/h und in dieser Zeit stand das Fahrzeug zum Tanken in der Box. Für Mensch und Material war das eine echte Herausforderung gewesen, zumal die Temperaturen bis auf fast 40 Grad kletterten und die Asphalttemperatur bei ca. 58 Grad lag.

Bei der Strecke im RC-Car Park handelt es sich um eine 333 Meter lange Strecke (auf der Ideallinie) mit hohem „Vollgasanteil“. Nach der Boxenausfahrt folgt eine langgezogene Linkskurve, welche man optimal durchfahren muss, um genug Schwung auf die Gegengeraden mitzunehmen. Am Ende muss gebremst werden. Es folgt eine langsame Linkskurve mit einer anspruchsvollen Schikane. Speziell der Curb nach der Schikane sorgte für spektakuläre Abflüge, wenn ein Fahrzeug diese traf. Danach folgen eine Rechtskurve mit einem schnellen „S“, nochmal anbremsen und Linksherum über die Start- und Ziel-Linie. An der Boxengasse geht es bei fast Vollgas in einer weiteren schnellen Kurvenkombination vorbei, bis die erwähnte langgezogene Linkskurve nach der Boxenausfahrt folgt. Je nach Klasse lagen die Rundenzeiten bei den schnellsten 1/8 GT`s bei unter 18 Sekunden. Dies entspricht einer Durchschnittsgeschwindigkeit von ca. 68 km/h.

Im Vorfeld der EFRA Euro-GT war die Frage, ob die Reifen bis zum Ende reichen bzw. halten würden. Dazu solltet ihr wissen, dass den Nitro-Fahrern 5 Satz und den Elektro-Fahrern 4 Satz Reifen von PMT zur Verfügung standen. Zwei Satz bekamen die Teilnehmer bei der Registrierung in der technischen Abnahme bzw. in der Reifenausgabe, die voll zu tun hatten. Wer wollte, konnte zu den beiden Pflichtreifensätzen, noch weitere Reifensätze kaufen (bis zur maximal erlaubten Anzahl). Insgesamt wurden 2000 Reifen, 1000 Paar und 500 Satz an die Teilnehmer ausgegeben. Wahnsinn, was da an Reifensätzen an den vier Tagen verbraucht wurden.
Zuvor wurde die in der Reifenausgabe u.a. von Michael Müller und seinem Bruder markiert, damit Verwechslungen und „Schummeleien“ ausgeschlossen werden konnten.
Genau gegenüber unter dem Fahrerstand herrschte ein reges Treiben. Die technische Abnahme hatte viel zu tun. Ab Donnerstag, den 27.06.2019 konnten die Fahrer ihre Fahrzeuge mit der Karosserie von der TA abnehmen bzw. registrieren lassen. Als Markierung bekamen die Chassisplatte und die Karosserie einen Aufkleber mit „Nagellack“ verpasst. Dies musste bis spätestens vor dem ersten gezeiteten Training passieren. Dies übernahmen mit geschultem Blick die erfahrenen technischen Abnehmer Andreas Jäkel und Uwe Klüver, die schon im Mai beim Warm Up dabei waren. Weiterhin wurden die Tanks der Nitro-Fahrer ausgelitert und markiert. Ja, der Tankinhalt ist vorgeschrieben, damit keine größeren Tanks gefahren werden können und so ein oder mehrere Tankstopps gespart werden können. Das wäre sicher den Fahrern in der 1/8 GTS Nitro Klasse entgegengekommen, nachdem einige in den ersten Vorläufen Probleme hatten, über die 7 Minuten Vorlaufzeit zu kommen.

Für die Leipziger begannen die Vorbereitungen auf das Rennen schon Wochen zuvor, aber die erfahrene Crew des MRC-Leipzig kennt solche Events. Die Bike-Weltmeisterschaft, EFRA Rennen und Deutsche Meisterschaften meisterte der Verein, wie die vielen regionalen Rennen seit Bestehen. Tage zuvor wurden Pavillons für zusätzliche Schrauberplätze aufgestellt, die Reifen vorbereitet (markiert), der Zeitplan / Gruppen erstellt, Unterlagen für die Fahrer (mit Zeitplan, Fahrerkarte mit Schlüsselband) in Umschläge verpackt und die ersten Einkäufe für die Küche getätigt. Es war viel zu tun, aber die Leipziger meisterten ihre Aufgabe eindrucksvoll über das Rennwochenende. Respekt und Danke an dieser Stelle dafür.

Am Donnertag zum Trainingsauftakt ging es früh los. Jeden Tag gab es gegen 8:30 Uhr eine Fahrerbesprechung, welche von Sebastian Keller und Peter Leue in englischer und deutscher Sprache durchgeführt wurde. Darin gab es die wichtigsten Informationen zum jeweiligen Renntag. Um ein Durcheinander im Training zu verhindern, wurden die ca. 100 Teilnehmer (darunter auch Doppelstarter) in Trainingsgruppen zusammengefasst und durften 8 Trainings am Donnerstag und ein Letztes vor dem gezeiteten Trainings fahren. Ab dem gezeiteten Training mussten die markierten Reifen gefahren werden, wobei es zwei Mischungen gab. Der Medium PMT Q5 für vorne und die softe Mischung Q3 für hinten.
In die Wertung kamen die drei schnellsten aufeinanderfolgenden Runden und nach dieser Rangliste wurden die Vorlaufgruppen eingeteilt, um die Fahrer nach „Leistungsstärke“ einzuteilen. Die schnellsten Fahrer in den gezeiteten Trainings waren: ROSARIO GIAIMO (1/8 GT Cars Italian Rules), Tom Krägefski (1/8 GTE 4S), Jochen Janik (1/8 GTE 6S), Thilo Tödtmann (1/8 GTS Nitro) und Thomas Sonne (GT3-Cup).

Danach folgte die Mittagspause, die jeden Tag als Verschnaufpause von den Teilnehmern und den Organisatoren (mal abgesehen vom Küchenteam) zur Stärkung und Plausch mit anderen Teilnehmern genutzt wurde. Am Freitag wurden die Gruppen neu eingeteilt. Es folgten zwei der fünf Vorläufe, wovon drei in die Vorlaufrangliste eingingen.

1/8 GTS 6S
In dieser Klasse gab es zwei Teilnehmer, wobei nur Jochen Janik antrat. Damit stand er als Sieger vorzeitig in dieser Klasse fest.

1/8 GTS Nitro
In dieser Klasse ging es um den eigentlichen EFRA-Europameisterschaftstitel. Mit am Start sehr gute Fahrer aus dem In- und Ausland, wie den ersten drei Fahrern der ersten EFRA Euro 2018 in Spanien mit ROSARIO GIAIMO (ITA), SANTANA YANES, TONI (ESP) und Martin Bayer (CZE). Starke Konkurrenz bekamen sie durch Thilo Tödtmann (DEU), Paolo Morganti (USA), Michael Kammer und dem Warm Up Gewinner Uli Westenfelder. Bereits im Training zeigte sich, dass die Zeiten vom Warm Up unterboten wurden und die Fahrer zeigten, was möglich war.
In den ersten Vorläufen gab es dann zu unerwarteten Problemen mit der Fahrzeit von 7 Minuten, die vorgeschrieben ohne Tankstopp war. Einige Fahrzeuge blieben vor Ablauf der Zeit stehen und erlitten teilweise einen Schaden am Motor. Der Veranstalter hatte sich bei der Fahrerbesprechung mit dem EFRA – Offiziellen Sander de Graaf und den Fahrern auf einen Start vor der Start- und Ziellinie geeinigt, um die 7 Minuten ohne Tankstopp zu schaffen bei der langen Strecke. In den verbleibenden Vorläufen schafften es die Fahrer die 7 Minuten zu erreichen, aber dadurch wurden die Rundenzeiten etwas langsamer, um Sprit zu sparen. Nach den Vorläufen war es Thilo Tödtmann, der sich direkt für das Finale qualifizieren konnten. Dahinter trugen Platz 2 bis 5 die Superpole aus. Diesen Kampf gewann Loris Louise mit einer Rundenzeit von 19,134 Sekunden für eine Runde.
Am Samstag ging es weiter mit dem Achtel- und den Viertelfinals, bevor am Abend der MRC-Leipzig zum Fahrerbankett mit Sekt und Saft einlud. Als Leckereien gab es belegte Brötchen und Käse / Weintrauben Häppchen. Lecker. Am Sonntag war es genauso heiß wie am Samstag. Mit fast 40 Grad knallte die Sonne auf den Planeten und nun standen die Halbfinals und noch das 45 minütige Finale auf dem Programm. Da musste Mensch und Material einiges aushalten.
Nach dem Start ins Finale konnte sich Thilo Tödtmann an der Spitze absetzen und von kleineren Unfällen am Start profitieren. Hinter ihm entbrannte ein Kampf um die weiteren Positionen, wobei Paolo Morganti sich im Laufe des Rennens mit schnellen Rundenzeiten nach vorne kämpfte und Thilo Tödtmann überholte. Paolo baute seine Führung noch auf 2 Runden aus und gewann mit 135 Runden das Rennen vor Thilo Tödtmann (133 Runden) und David Loppini (132 Runden).

Endergebnis 1/8 GTS Nitro
1. Paolo Morganti – IGT8
2. Thilo Tödtmann – GIMAR
3. David Loppini – GIMAR
4. Martin Bayer – Xray
5. Juraj Hudy – Xray
6. Borja Gutarra Hernandez – Serpent
7. Michael Kammer – Serpent
8. ROSARIO GIAIMO
9. Daniel Jones – Serpent
10. Loris Luise – BMT

1/8 GTE 4S
Die 1/8 GTE 4S Klasse war ebenfalls gut besetzt. Anhand der Rundenzeiten stach zu Beginn Tom Krägefski (er hatte bisher nur trainiert mit seinem GT Fahrzeug – für ihn war es das erste 1/8 GT-Rennen) heraus, jedoch bekam er von den Kontrahenten mächtig Druck. Diese waren ihm dicht auf den Fersen und hatten den Vorteil, dass sie mehr Trainingsrunden (manch einer fuhr auch 1/8 GTS Nitro) auf der Strecke sammelte. Trotzdem konnte sich Tom Krägefski nach den Vorläufen die Pole nach den Laufsiegen vor Toni Santana Yanes und Martin Bayer sichern. Für unseren deutschen Fahrer gab es Grund zur Freude. Fabian Junge, Armin Schütz, Jochen Janik, Stefan Eberding und Uli Westenfelder schafften die Sprung in die Top-Ten und durften um den Sieg in den drei Finals mitkämpfen. In dieser war die Frage, würde alle über die 7 Minuten Fahrzeit kommen, nachdem die Vorläufe 5 Minuten gefahren wurden. Die heißen Temperaturen waren nicht zu verachten, also waren zusätzliche Lüfter zur Kühlung der Motoren, Regler und „Akkus“ in den Fahrzeugen verbaut. So manch ein Fahrer schaltete auch die Temperaturabschaltung im Regler aus. Alles oder nichts.

Kontrolliert…..so kann man den Sieg von Tom Krägefski bezeichnen. Tom fuhr vom Start weg ohne Fehler an der Spitze ins Ziel. Im ersten Finale profitierte er von einem Crash hinter ihm, wodurch er seinen Vorsprung bis ins Ziel „verwalten“ konnte. Im zweiten Lauf machte er dann seinen Sieg vorzeitig perfekt. Um Platz 2 fiel die Entscheidung im letzten Finale, welches zu Gunsten von Martin Bayer ausging. Zwischendurch bekam er richtig Druck von Jochen Janik, der ihn kurz überholte, aber eine Ermahnung bekam und aufhörte. Schade, für Jochen war mehr drin, zumal er mit 18,1 Sekunden die schnellste Runde mit Abstand in diesem Finale fuhr. Hinter Martin fuhr Fabian Junge einen super Lauf und schaffte es bis auf Platz 2 vor Uli Westenfelder und Armin Schütz.

Endergebnis 1/8 GTE 4S
1. Tom Krägefski – Xray
2. Martin Bayer – Xray
3. Toni Santana Yanes – Xray
4. Fabian Junge – IGT8
5. Uli Westenfelder Serpent
6. Jochen Janik – Serpent
7. Armin Schütz – IGT8
8. Stephan Eberding
9. ROSARIO GIAIMO – HB
10. Paolo Morganti – IGT8

B-Finale: Juraj Hudy
C-Finale: Uwe Behncke
D-Finale: Jörg Wegmann

GT3-Cup
Der GT3-Cup wurde auch als Gastklasse im Rahmen der Euro-GT gefahren. In dieser Klasse wurde mit vorgeschriebenem Material gefahren, um die Kosten überschaubar zu halten und gleichzeitig die Chancengleichheit zu erhöhen. Dies zeigte sich deutlich im Rennen. Ein Fehler und man raus aus der Entscheidung um den Sieg. Dies zeigten schon die Vorläufe, die sehr eng ausgingen.
Thomas Felke sicherte vor Torsten Brauer und Tomas Sonne die Pole. In den drei Finals ließ sich Tomas Felke den Sieg nicht mehr nehmen. Er gewann mit drei Laufsiegen das Rennen. Dahinter musste sich Torsten Bräuer im letzten Finale nochmal richtig anstrengen. Ihm saß Tobias Schwarze dicht im Nacken und wollte unbedingt noch auf Platz 2. Das letzte Finale musste entscheiden, jedoch blieb der Zweikampf zwischen Torsten und Tobias diesmal aus. Somit sicherte sich Torsten den zweiten Platz vor Tobias.

Endergebnis GT3-Cup
1. Thomas Felke – Serpent
2. Torsten Bräuer – Serpent
3. Tobias Schwarze – Serpent
4. Thomas Kaufmann
5. Thomas Sonne
6. Sebastian Rothermel
7. Pekka Markkula

1/8 GT Cars Italian Rules
In Deutschland ist diese Klasse nahezu unbekannt und wird nicht gefahren. Die 1/8 GT Cars Italian Rules ist in Italien eine beliebte GT-Klasse, wobei die Karosserien eher an die VG8-Klasse erinnern. Darunter verbergen sich VG8-Chassis an denen GT-Räder montiert wurden. Dies ist der große Unterschied zu den VG8 Fahrzeugen. Aufgrund der Motoren wurden die Vorläufe über 4 Minuten gefahren, damit kein zusätzlicher Tankstopp nötig wurde. Natanaele Senesi holte die Pole-Position vor Andrea Catanzani, der sich im Kampf um die Super-Pole den zweiten Startplatz im Finale sichern konnte.

Vor der Mittagspause am Sonntag wurden die beiden Halbfinals ausgetragen, in denen sich weitere 8 Fahrer für das 45 minütige Finals qualifizierten.
Das Finale ist relativ schnell beschrieben. Leider kamen nicht alle ins Ziel. Alessandro Di Stefano fuhr einsam an der Spitze seine Runden und hatte 19 Runden Vorsprung auf den Zweitplatzierten Fabio Boero und der wiederum hatte drei Runden Vorsprung auf Pietro Angelozzi.

Endergebnis 1/8 GT Cars Italian Rules
1. Alessandro Di Stefano – I-Fenix
2. Fabio Boero – BMT
3. PIETRO ANGELOZZI – MZ4RR
4. Andrea Catanzani – MZ4RR
5. RICCARDO COCO – MZ4RR
6. Natanaele Senesi – MZ4RR
7. ROSARIO GIAIMO – MZ4RR
8. Mirko Vespa – I-Fenix
9. DANIEL SCHEPIS – MZ4RR
10. ANDREA MUSCOLINO – MZ4RR

Danke an den MRC-Leipzig e.V. für das tolle Event auf ihrer Strecke. Die Organisation und der Rennablauf waren perfekt durchgeführt wurden. Durch das Küchenteam war für Speis und Trank gesorgt. Ein großes Lob an den Verein, der für die Helfer in der Hitze zu den langen Finals extra Wasser organisierte. Das ist nicht immer selbstverständlich. Vielen Dank an den Rennleiter Peter Leue, Sebastian Keller, Sander de Graaf (EFRA Referee), die technische Abnahme / Reifenausgabe mit Andreas Jäkel, Uwe Klüver und Michael Müller für die unermüdliche Arbeit während des Rennens. Ihr habt das Klasse gemacht und die Stimmen aus dem Fahrerlager waren positiv.

Ergebnisse bei MYRCM: http://www.myrcm.ch/myrcm/main?pLa=de&dId[E]=43842&hId[1]=evt#

Bericht bei Mikanews: https://mikanews.de/2019/06/27/efra-ir-gt-2019-euro-gt-beim-mrc-leipzig-e-v-3/
Vereinswebsite des MRC-Leipzig e.V.: http://www.rc-car-park-leipzig.de/glattbahn.htm

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