Europameisterschaft 1:8 Elektro Buggy in Verlika Gorica (Kroatien) 2017
Geschrieben von Thomas Kohmann am 10. September 2017 um 12:53
Vom 25.-27.8.2017 fanden sich nahe Zagreb 67 der Besten 1:8 Buggy Fahrer ein, um den Europameister zu ermitteln.
Der ausrichtende Verein www.v-max.hr hatte im Vorfeld gute Arbeit geleistet und die Fahrer fanden ein sehr großzügiges Zelt als Fahrerlager vor, ausgerüstet mit Biergarnituren, ausreichend Steckdosen, sowie Pressluft, einem ansprechenden Gastro-Bereich, festen Toiletten, ausreichend Platz für Parken und Camping und einem seperaten Zelt für die internationalen Teammanager.
Die Strecke war vom Layout technisch nicht besonders anspruchsvoll, aber frisch präpariert und gut vorbereitet.
Am Freitagmorgen trafen auch 6 der genannten 9 Deutschen ein, 2 hatten sich schon im Vorfeld abgemeldet.
Das Training am Freitag begann auf einer völlig trockenen Strecke – das sollte an diesem Wochenende die absolute Ausnahme sein. Die Oberfläche war sehr lose und es staubte so extrem, dass es teilweise schwierig war, die Autos zu erkennen.
Der Verein reagierte, in dem er zunächst unregelmäßig die Strecke mit Wasser benetzte. Leider auch sehr ungleichmäßig, so dass an einigen Stellen Pfützen standen, während es an anderen Stellen immer noch massiv staubte. So waren weder echte Vergleiche der Rundenzeiten, noch sinnvolles Testen von Reifenprofilen möglich. Die meisten Fahrer setzten auf die „Allrounder“ wie AKA Impact oder Proline Blockade, aber auch etwas gröbere Profile kamen zum Einsatz.
Am frühen Nachmittag begann es leider zu regnen, so dass das Training unterbrochen werden musste. Erst am Abend fanden dann 2 gezeitete Trainings auf einer nassen Strecke statt, aus denen sich für Samstag eine neue Gruppeneinteilung ergab.
Freitagabend gab es die Fahrerparty mit einem AYCE Buffet, das jedoch wegen des schlechten Wetters nicht besonders gut besucht war.
Leider regnete es auch am weiteren Freitagabend und in der Nacht noch, so dass die Strecke am Samstagmorgen wieder sehr nass war. Die Veranstalter rechneten anscheinend (entgegen der Wettervorhersage) damit, dass die Strecke von alleine abtrocknen würde, so dass der einigermaßen trockene Vormittag verging, ohne dass gefahren wurde. Am späten Vormittag setzte dann wieder Regen ein.
Inzwischen war es wohl auch dem EFRA-Vertreter und dem Verein klar geworden, dass „manjana“ das Wetterproblem nicht lösen wurde, also versuchte der Club, die Strecke am Nachmittag für die Vorläufe trocken zu legen. Der 1. Vorlaufdurchgang wurde auch bei passablen Streckenverhältnissen gestartet, aber schon in der 2. Gruppe kam der Regen zurück und nach der 3. Gruppe sah dann auch die Rennleitung ein, dass es keinen Sinn hatte und unterbrach den Vorlaufdurchgang. Erst Stunden später wurde der Durchgang mit Gruppe 4 fortgesetzt.
Samstag war dann Schluss und man setzte auf besseres Wetter am Sonntag.
Nachdem Samstagabend noch mehrere Gewitter niedergegangen waren, stand die Mannschaft am Sonntag tatsächlich früh auf der Matte und schaffte es mit viel Einsatz, die Strecke in einen guten Zustand zu versetzen, so dass um 9:00 Uhr die Vorläufe mit dem 2. Durchgang weitergehen konnten.
Obwohl es zwischendurch noch einmal leicht nieselte, trocknete die Strecke im Lauf des Vormittags weiter ab und für die Finale mit einer Fahrzeit von 10 Minuten nach Heart of America (A, B, C- Finale) war die Piste in einem sehr guten Zustand.
Jörn Neumann konnte sich auf Platz 6 und Micha Widmaier auf Platz 4 im A-Finale qualifizieren, Tim Kraus und Stefan Matas starteten im C-Finale, Patrick Müller im D-Finale Robert Gillig machte sich im E-Finale bereit, das Feld vor sich herzutreiben.
Ungewöhnlich war, dass ein Fahrer aus dem B-Finale in einem separaten Lauf ermittelt wurde, der dann noch im A-Finale an den Start ging. Martin Beyer konnte den BQ aber nicht halten und stieg nicht mehr ins A-Finale auf.
In den Finalen wurde teils sehr robust gefahren, aber weder der nationale Referee noch der EFRA-Chairman fanden daran etwas zu beanstanden.
David Ronnefalk, der schon der schnellste in den Vorläufen gewesen war, konnte die ersten beiden A-Finale klar für sich entscheiden und stand damit schon vorzeitig als neuer Europameister fest. Jörn wurde im Endergebnis 5. Und Micha 11. Patrick wurde 43., Stefan wurde 30. und Tim belegte den 26. Platz.
Davide Ongaro wurde neuer Jugend-Europameister, Micha machte in der Jugendwertung den 3. Platz. Robert konnte sich den 3. Platz in der Ü-40-Wertung sichern.
Das Team des gastgebenden Vereins hat insgesamt eine sehr gut organisierte Veranstaltung auf die Beine gestellt – nur das Wetter hat ihnen nicht in die Hände gespielt.
Jämmerlich war, dass die EFRA noch immer kein vollständiges Reglement für diese Klasse hat – eigentlich gibt es diese Euro im Regelwerk noch nicht einmal.
Es war bis kurz vor die Finale nicht klar, in welchem Format (Aufsteiger oder HoA) diese gefahren werden, wie lange die Laufdauer ist und auch der Last-Chance-Qualifier war sehr ungewöhnlich.
Das Ausmaß an spontanen Entscheidungen durch den EFRA-Verantwortlichen war beeindruckend. Dabei dann aber noch zu behaupten, es sei gut, dass es kein Reglement gäbe, weil man dadurch ‚flexibel‘ sei, war geradezu atemberaubend. Aber da dieser Zustand jetzt schon Jahre so andauert, wird sich hier vermutlich auch nicht so bald etwas ändern.
rg
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