Spannung bis zum Ende – Auf Titeljagd bei der DM EGTW / F1 beim EMC Marktoberdorf

Geschrieben von Michael Klaus am 11. August 2025 um 17:37

Es waren drei tolle und heiße Tage bei der diesjährigen deutschen Meisterschaft EGTW + F1 vom 08.-10.08.2025 beim EMC Marktoberdorf e.V. gewesen. Dafür haben die viele fleißigen Mitglieder und Helfer gesorgt. Für den Verein begann bereits vor Monaten mit den Vorbereitungen und endete mit dem Abbau. Während der deutschen Meisterschaft waren alle mit Herzblut dabei und sorgten für einen reibungslosen Ablauf. Dies begann bei der Organisation rund um die Rennleitung, der Zeitnahme, der technischen Abnahme, dem Catering bis zu den vielen Dingen, die im Hintergrund noch ablaufen. Einen großen Dank an alle Beteiligten und Helfer an dieser Stelle.

Nachdem am Freitag bereits viele Fahrer das Training in Gruppen genutzt hatten, eröffnete Johannes Roehrich-Hirzel vom EMC mit dem Rennleiter Fred Schulz am Samstag kurz vor 9 Uhr mit der Fahrerbesprechung ganz offiziell die DM. Mit dabei waren der DMC Offizielle und EG-Referent Thomas Kohmann und Matthias Lischke, der als Schiedsrichter das Rennen vom Fahrerstand aus mitverfolgte und den Rennleiter mitunterstützte. Zum Glück mussten beide kaum eingreifen. In der Fahrerbesprechung wurde nicht nur über den Rennablauf informiert, sondern auch Hinweise zur technische Abnahme und dem Event gegeben. U.a. ging es um die Handout Combos (Bestehend aus Motor und Regler) in den Klassen EGTWHO und FWD, welche alle Teilnehmer dieser Klassen nutzen mussten. Diese waren identisch, aber jede mit einer anderen Nummer versehen. Diese hatten auch eine „Versiegelung“, wie auch alle Fahrzeuge nach durchlaufen der technischen Abnahme bekamen. Diese waren wichtig, da sonst der Lauf gestrichen wurde. Bei den Reglereinstellungen durften die Fahrer die gelb markierten Werte individuell einstellen und die rot markierten waren Pflichteinstellungen. Dafür gab es einen Zettel mit den nötigen Infos dazu. Dies, wie auch den Blinky-Modus (wo dieser Pflicht war) wurden in der TA gecheckt. Das Team hatte über das Wochenende gut zu tun. Danke an Frank Mayr, Timo Randecker, Rüdiger Nigl und Daniel Bochtler für die Kontrollen. Weiterhin geprüft wurden die Räder. Diese waren in allen Klassen vorgeschrieben, wobei alle zwei Satz in ihren Klassen verwenden durften. Einzig die A-Finallisten Modified konnten in jedem A-Finale einen „frischen“ Satz einsetzen und in EGTWSP war nur ein neuer Satz erlaubt im A. Da war Pokern angesagt.
Damit alle die gleiche Charge von Rädern bekamen, mussten diese vor Ort erworben werden. Im Anschluss wurden die Reifensätze markiert, damit wirklich alle nur ihre Reifen fahren konnten. In diesem Jahr war in den TW-Klassen der Ruddog RR36X, in FWD der RCK -36A XLT und bei Formel die Reifen von Matrix Reifen vorgeschrieben. Diese konnten auf dem Schmiertisch mit dem bereitgestellten Haftmittel geschmiert werden. Die meisten Fahrer heizten danach ihre Reifen, bevor es auf die Strecke ging. Einige behielten die Heizdecken solange wie möglich auf den Rädern.

Am Samstag ging es ab 9 Uhr in den beiden gezeiteten Trainingsläufen um die Startposition in den Vorlaufgruppen. Dabei wurden die drei Schnellsten hintereinander gefahren Runden gewertet. Diese Rangliste wurde genommen und die Gruppeneinteilung erstellt. Mit knapp 70 Teilnehmern von Jung bis Alt war alles vertreten. Neben Fahrern, die hier ihre erste DM fuhren, waren viele bereits seit Jahren erfolgreiche Fahrer mit am Start, die zu den besten Fahrern in ihren Klassen auf der Welt zählen.

Nachdem die Gruppen eingeteilt waren, standen in den 5 Klassen F1, Hobby, FWD, Sport und Modified vier von den fünf Vorläufen auf dem Programm. Davon wurden am Ende des letzten Vorlaufes vier für die Rangliste gewertet. Dies hatte den Hintergrund, dass jeder alle Läufen fahren musste, um nicht in der Rangliste Plätze zu verlieren. Der Nachteil, man durfte sich nur ein Streichresultat leisten. Andernfalls fiel man in der Rangliste zurück. Das machte den Kampf um die besten Finalplätze bis zum letzten Vorlauf interessant. In der Klasse F1 und Hobby waren schnell zwei Favoriten gefunden. David Ehrbar konnte sich in F1 deutlich die Pole vor Robert Kempehl und Chris Grenz sichern. In Hobby war es Kevin Schmid, der am besten mit der Strecke zurechtkam. Hinter ihm legte Alexander Hupfeld in den letzten beiden Vorlauf nach. Ganz knapp verpasste er den ersten Startplatz. Jonas Kordick und Florian Rothdauscher folgten dicht hinter den Beiden.

In der Klasse EGTWSP war für Spannung vom ersten bis letzten Vorlauf gesorgt. Besonders interessant war das Duell zwischen Jan Ratheisky und Lukas Ellerbrock, die bis zum letzten Vorlaufen um den besten Startplatz kämpften. Zwischendurch zeigte noch Enrico Jung mit einem Laufsieg, dass mit ihm zu rechnen ist. Aber auch mit Alexander Stocker, Max Mächler, Martin Hofer und Stefan Schulz war noch zu rechnen.
Einen schönen Kampf um die Pole gab es genauso in FWD. Hier war es Alexander Stocker, der sich den ersten Startplatz vor dem Vorjahressieger Roman Borschel und Stefan Schulz sichern konnte. Mit Daniel Pöhlmann und Max Weffers lauerten dahinter noch zwei Fahrer, die durchaus die Chance aufs Podium hatten.

Für Ronald Völker galt es im letzten Vorlauf noch einen guten Lauf zu fahren, um den ersten Startplatz nicht zu verlieren. Bei zwei Reifensätzen für alle in den Vorläufen war immer die Frage, wer wann seinen zweiten neuen Reifensatz fuhr und auch, ob dieser bereits einmal oder zweimal gefahren wurde. Wer im letzten Vorlauf noch einen Satz (nur einmal gefahren) hatte, konnte sich zu den anderen Fahrern verbessern. Man merkte an den Zeiten, wenn der Reifen neu oder gebraucht war. Mit Simon Lauter und Christopher Krapp hatten zwei weitere Fahrer noch die Chance auf den TQ, doch kam es gleich am Start anders. Simon Lauter verlor noch einem Dreher fiel Zeit. Der Lauf selbst war super spannend. Ständig wechselten die Positionen unter den Fahrern, wodurch einmal Christopher auf TQ stand und danach wieder nicht. Nach 5 Minuten war es Tim Wahl, der ganz knapp den letzten Vorlauf gewann. Damit stand er jedoch nur auf Platz 9 in der Startaufstellung. Was wäre nur gewesen, wenn er zuvor sich besser hätte platzieren können. Vorne behauptete Ronald Völker seine Führung gefolgt von Christopher Krapp und Dominic Greiner, der ein starkes Wochenende erwischte.

Nach einer kurzen Auswertungspause ging es kurz vor 11 Uhr am Sonntag mit den drei Finalläufen in allen Klassen weiter. Zuvor möchte sich nicht nur der EMC Marktoberdorf bei den Sponsoren und Unterstützern bedanken. Danke an Sven Rudig von Ruddog Distribution, der das Startgeld für die Jugend (alle U18) übernahm. Damit mussten diese Teilnehmer und Teilnehmerinnen für den Start nicht bezahlen. Einen weiteren Dank an Stefan Klein von RC-KleinKram und an LMI-Racing für die bereitgestellten Karosserien für die Jugendlichen. Diese wurden am Samstag in der Mittagspause an den Nachwuchs übergeben. Vielen Dank für die Unterstützung.

Bei den anschließenden Finalläufen war bis auf in den B-Finals, bei FWD und Modified die Frage, wann wird der zusätzliche frische Reifensatz eingesetzt. Dies war ganz deutlich in der Klasse EGTWSP bei Lukas Ellerbrock zu sehen. Im ersten Finale fuhr Jan Ratheisky noch ungefährdet zum Start-Ziel-Sieg, war es im zweiten Finale genau dieser Lukas Ellerbrock, der nun mit dem neuen Reifensatz die Performance ausnutzen konnte. Mit seinem Sieg ließ er den Kampf um den Titel offen. Vor dem letzten Finale lagen die Karten bei Lukas Ellerbrock, der vom Start weg am Heck von dem Fahrzeug von Jan Ratheisky hin. Mit einem super Überholmanöver schob er sich in Führung. Diesmal war es Enrico Jung, der ihm folgte. Jan Ratheisky verlor mit den nachlassenden Reifen den Anschluss, aber dann machte Lukas Ellerbrock einen Fehler und das Fahrzeug rollte übers Dach. Damit waren nicht nur Enrico Jung und Jan Ratheisky an ihm vorbei. Alexander Stocker und David Reip konnten diesen Fehler nutzen und sich in dem Lauf wertvolle Punkte für eine bessere Platzierung in der Gesamtwertung holen. An der Spitze siegt Enrico Jung vor einem überglücklichen Jan Ratheisky, der nach dem turbulenten Finale doch noch deutscher Meister 2025 wurde. Dramatischer kann ein Finale fast nicht ausgehen. Zuvor hatten David Ehrbar (F1), Kevin Schmid (EGTWHO) und Ronald Völker vorzeitig ihre DM-Titel nach 2 Läufen eingefahren. In der Klasse FWD machte es Alexander Stocker unbewusst spannend. Im ersten Finale blieb er an seinem Startplatz wegen eines defekten Hauptzahnrades stehen und musste alle vorbeilassen. Die Gunst der Stunde nutzte der Vorjahressieger Roman Borschel zu einem Start-Ziel-Sieg vor Daniel Pöhlmann, der sich rundenlang gegen die Angriffe von Stefan Schulz verteidigen konnte. Im zweiten Finale lief es für Alexander Stocker besser. Er setzte sich vom Fahrerfeld ab und fast wäre ihm ein Fehler zum Verhängnis geworden. Jedoch war der Helfer schnell genug. Er siegt sicher vor Roman Borschel und Daniel Pöhlmann. Damit war die Titelentscheidung vertagt in Lauf 3. Hier wieder das gleiche Bild wie aus Lauf 2. Alexander Stocker fuhr vorne weg, bis ihm genau an derselben Stelle wieder ein Fehler passierte. Diesmal war Roman Borschel näher dran und versuchte in den letzten Runden noch in Führung zu gehen. Im Ziel trennten die beiden nur 0,3 Sekunden. Herzlichen Glückwunsch an Alexander Stocker zum Titelgewinn. In der Modified-Klasse stand der Sieger mit Ronald Völker nach zwei Finalen fest. Damit stand Christopher Krapp in der „Pole Position“, welche er vom Start weg ausnutzen konnte. Dann passierte ihm ein Fehler und er viel weit zurück. Nun in Führung war Dominic Greiner, der auf Kurs war, Vizemeister zu werden. Doch auch er blieb nicht fehlerfrei und fand sich im Positionskampf um Platz 4 mit Christopher Krapp und anderen Fahrern wieder. Dies war die Chance für Simon Lauter. Simon Lauter machte es besser. Bis ins Ziel konnte er diese Führung verteidigen und sich die Vizemeisterschaft holen. Was für ein Lauf. Dominic Greiner folgte ihm auf dem Podium vor Christopher Krapp und Dominik Schmid.

Damit waren die Finale beendet. Bevor die Gesamtrangliste ausgehangen wurde, war Thomas Kohmann mit Matthias Lischke einen prüfenden Blick darüber. Schließlich mussten neben den Pokalgewinner in den einzelnen Klassen die weiteren deutschen Meister für Junioren, Jugend, Senior und Veteran aufgeschrieben werden. Diese wurden im Rahmen der Klassen gewürdigt, wobei die Junioren und Jugendlich gleich am Anfang ihr Pokale bekamen. Zuvor gab es noch Applaus für die super Austragung der DM mitlobenden Worten. Danke an alle, die an der erfolgreichen Austragung beteiligt und mitgewirkt haben.
Danke an den EMC Marktoberdorf e.V..

Nun kommen wir zu den Ergebnissen der deutschen Meisterschaft 2025:

EGF1
1. David Ehrbar
2. Robert Kempehl
3. Chris Grenz

Senior: David Ehrbar
Veteran: Chris Grenz
Junior: Moritz Schmidt

EGTWFR
1. Alexander Stocker
2. Roman Borschel
3. Daniel Pöhlmann

B-Finale: Manfred Schramm
Senior: Alexander Stocker

JUNIOR:
1. Lucas Ott
2. Moritz Schmidt

Veteran: Michael Kanert

EGTWHO
1. Kevin Schmid
2. Alexander Hupfeld
3. Jonas Kordick

Junior:
1. Felix Jooß
2. Benjamin Röhrich
3. Maximilian Jonathan Grimminger

Senior: Benjamin Eggerstedt

EGTWSP
1. Jan Ratheisky
2. Lukas Ellerbrock
3. Enrico Jung

B-Finale: Joshua Winkler

Jugend:
1. Daniel Hiesch
2. David Reip
3. Phil Langner

Junior:
1. Marlon Ratheisky
2. Emely Ratheisky

Senior: Alexander Stocker

EGTWMO
1. Ronald Völker
2. Simon Lauter
3. Dominic Greiner
B-Finale: Dominik Fleischmann

Senior: Ronald Völker

Zum Abschluss der Techchart, also wie die Verteilung der Technik war:

Verein: EMC Marktoberdorf

(MK)

Social Networks